Die Geschichte streikender Frauen* ist lang, erstreckt sich über 2000 Jahre, in denen Frauen* aufgrund ihrer spezifischen gesellschaftlichen Positionierung die Arbeit niederlegten. Während diese radikale Form feministischer Kämpfe meist unter dem Radar des allgemeinen Bewusstseins lief, entwickelte sich in den letzten Jahren eine feministische Bewegung rund um den internationalen Frauenkampftag, die sich den Streikbegriff zu eigen gemacht hat und sich nicht mehr übersehen lässt: Der FrauenStreik.
In über 50 Ländern riefen Frauen* im Jahr 2017 zum „International Women’s Strike“ am 8. März auf, von Argentinien über Spanien, Polen bis zu den USA gingen Millionen Menschen auf die Straße, legten ihre Arbeit nieder und hoben damit den gesellschaftlichen Alltag aus den Angeln. Und auch in Deutschland waren die Demonstrationen zum Frauen*kampftag wieder größer als in den vorangehenden Jahren und die Frauenstreikbewegung in Deutschland wächst kontinuierlich; für den 8. März organisieren hunderte Menschen in über 30 Städten als Frauen*streik/feministischer Streik Demos und Aktionen. Unter dem Streikbegriff vereinen sich weltweit feministische Kämpfe gegen verschiedene Ausformungen von Ausbeutung und Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen* in einer patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaftsordnung.
Feministisch streiken am Sonntag?
Aber passt der Streikbegriff überhaupt? Verwässert er, indem die üblichen Aktionen und Demos nun schlicht als Streik betitelt werden? Oder ist auch das, was wir in Deutschland erleben, ein Streik – in einem weiter gefassten Verständnis, in dem unterschiedliche Streikpraxen ausprobiert werden, in dem sich Menschen mit verschiedenen Anliegen wiederfinden und eine gemeinsame Radikalisierung stattfinden kann? Wer kann überhaupt streiken und wie ist ein solidarischer Streik möglich? Welche Herausforderungen ergeben sich, wenn reproduktive Arbeit bestreikt wird? Sind die existierenden Proteste und Streiks, die überall auf der Welt stattfinden, antikapitalistisch bzw. wollen und können sie es werden?
Das alles und noch viel mehr möchten wir mit euch bei unserem nächsten IL-Tresen diskutieren! Für Kaltgetränke und Snacks ist gesorgt.
Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, uns und unsere Arbeit kennenzulernen.