Im Folgenden findet ihr einen längeren Reflexionstext der iL Köln rund um das Outing eines ehemaligen Genossen und dessen Folgen. Mit der Veröffentlichung wollen wir zu einer lokalen Aufarbeitung beitragen und einen ersten Schritt aus dem Schweigen machen.
Kurz zum Kontext: Nachdem der IL im Sommer 2022 ein Fall sexualisierter Gewalt bekannt wurde, entschied sich die IL dafür, den vermuteten Täter zu outen. Wie wir heute wissen und schon damals hätten wissen können, war diese Entscheidung ein Fehler.
Wir reflektieren im Text, was geschehen ist und uns politisch beschäftigt (gehalten) hat. Der Text soll eine höhere Nachvollziehbarkeit unseres Handelns, aber auch unseres Nichthandelns ermöglichen. Er bietet einen Einblick in die politischen Fragen, die wir uns gestellt und stellenweise bearbeitet sowie in die Diskussionen, die uns begleitet haben.
Dieser Text bietet weder Klärungen oder neue Infos zur konkreten Situation noch gegenüber den Geschädigten. Wir wissen, dass das die Aufgabe ist, die oben auf liegt und der wir nachkommen wollen und müssen. Entsprechend verstehen wir den Frust über unser Tempo und das Unverständnis darüber, wie zäh wir uns in Bewegung zu setzen scheinen. Aktuell sehen wir aber nur die Möglichkeit kleine Schritte zu gehen, deren Unabgeschlossenheit und Angreifbarkeit sich für uns aktuell nicht vermeiden lässt.
Trotz allem, was der Text nicht leisten kann, war diese Reflexion für uns eine notwendige Auseinandersetzung und ein wichtiger Lernprozess für alle kommenden Schritte. Unser Anliegen ist es, dass es nun in regelmäßigeren Abständen von uns zu hören geben wird, um uns den konkreten, weit offenen Baustellen zu widmen.
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