Soziale Kämpfe&Klima – Klima&Kapitalismus

Aus Köln gegen das rheinische Braunkohlerevier & zu den Protesten im Zuge des Weltklimagipfels.

Eine Veranstaltungsreihe von IL Köln und isl Köln

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KRIEG MACHT KLIMA MACHT KRIEGMilitarismus und Klimawandel
Montag, 31.8. 2015  um 19:30  im Kinoraum der Alten Feuerwache, Melchiorstraße 3
Emissionen die in Kriegen und bei der Produktion von Waffen freigesetzt werden, tragen sicherlich im geringen Umfang auch zum Klimawandel bei. Allerdings ist die umgekehrte Wirkungskette viel gefährlicher.  Der stattfindende Klimawandel trägt bei zur globalen Militarisierung.
Schon vor Jahren haben die EU und die UN festgestellt, dass durch den Klimawandel die weltweite Armut vor allem im globalen Süden – und damit auch Gefährdung der globalen Sicherheit zunehmen. Stichworte: zunehmende Flutkatastrophen und Dürren, Klimaflüchtlinge und mehr Konkurrenz um knapper werdende Energieträger, Land,  Wasser, etc. Die Antwort der G7 Staaten darauf ist Militarisierung, um sich zu schützen.
Militärisch werden Symptome statt die sozialen Ursachen bekämpft, da ansonsten die Ausbeutungs- und Unterdrückungsstrukturen der Weltwirtschaftsordnung grundlegend in Frage gestellt werden müssten. Der Klimawandel wird primär zur Legitimation ohnehin anvisierter Rüstungsprojekte instrumentalisiert.
Referent ist Werner Rätz, von der Informationsstelle Lateinamerika sowie dem Koordinationskreis attac – Deutschland.
Eine Veranstaltung der IL Köln, Attac Köln und  Bundeswehr wegtreten! am Vorabend des AntikriegTages

 

Wie sich der Milchpreis auf die Entwicklung des Klimas auswirkt…
Freitag, 25.09.2015, 19.00 Uhr im Naturfreund_innenhaus Köln Kalk, Kapellenstr. 9A


Die Verdrängung von Kleinbäuerinnen aus der Landwirtschaft ist ein weltweites Phänomen. Ausbeutung und zermürbender Konkurrenzdruck lässt viele in der Landwirtschaft Beschäftigte am Rande des Existenzminimums leben.
Zugleich wird über die Durchsetzung von Dumpingpreisen, sowohl die Qualität der produzierten Lebensmittel, als auch, die ökologische Regulierung von Böden, Wasser und Luft negativ beeinflusst.
Über den Zusammenhang von Rationalisierung in der Landwirtschaft und Naturzerstörung zu debattieren, ohne den Anspruch unseres Anliegens aufzugeben, die soziale und die ökologische Frage nicht gegeneinander auszuspielen, wollen wir mit dieser Veranstaltung versuchen.

Die Referenten werden in die grundlegenden Zusammenhänge von landwirtschaftlicher Produktionsweise und dem „Recht auf gesunde Ernährung“ einführen.
Dabei stehen Erfahrungsberichte aus den (gemeinsamen) Kämpfen von Produzentinnen der bäuerlichen Landwirtschaft und von Konsumentinnen im Vordergrund.

Referenten:
Willi Lübkes, lebt in Oldenburg und ist aktiv bei der
Arbeitslosenselbsthilfe (ALSO e.v.). Er arbeitet an der Vernetzung von Bauern und Erwerbslosen und ist als Gewerkschafter aktiv bei der Unterstützung von Beschäftigten in Fleischfabriken.

Josef Jacobi (angefragt) betreibt als Bauer einem Familienbetrieb in der Warburger Börde. Seit vielen Jahrzehnten aktiv in der Verteidigung der bäuerlichen Landwirtschaft. Der Betrieb ist organisiert bei Bioland/ NRW.
Josef Jacobi war viele Jahre Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).

 

Klimaflüchtlinge: Zwischen Realität und Fiktion

Donnerstag, 08.10.2015, 19.00 Uhr im Allerweltshaus, Körnerstr. 77, Köln-Ehrenfeld

Bereits heute gibt es weltweit über 25 Millionen Klimaflüchtlinge – und das dürfte nur der Anfang sein.
Doch die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Flucht sind vielschichtig und keineswegs eindeutig: Wo sind verkürzte Regenzeiten, Überschwemmungen oder Dürre Auslöser von Flucht und Migration, wo verstärkt der Klimawandel lediglich die Migration aus Armut und perspektivlosen Verhältnissen?
Macht der oftmals apokalyptisch aufgeladene Begriff des „Klimaflüchtlings“ angesichts derart komplexer sozialer, ökologischer und ökonomischer Verschränkungen überhaupt Sinn – nicht zuletzt unter Berücksichtigung davon, dass saisonale bzw. zirkuläre Migration in vielen Weltregionen schon lange eine ganz normal in den Alltag integrierte Anpassungs- und Überlebensstrategie darstellt?

In der Veranstaltung wird Olaf Bernau von Afrique-Europe-Interact vor allem am Beispiel der Sahelländer in das Thema einführen, dabei wird es unter anderem darum gehen, inwiefern Bewegungsfreiheit als eine elementare Dimension von Klimagerechtigkeit bestimmt werden sollte.

Olaf Bernau (NoLager Bremen) ist aktiv bei Afrique-Europe-Interact.

 

Nachhaltiger Klimaaktivismus: Aktiv sein ohne auszubrennen

Donnerstag, 05.11.2015, 19.00 Uhr im Allerweltshaus, Körnerstr. 77, Köln-Ehrenfeld

Nachhaltiger Aktivismus beinhaltet das Lernen aus sozialen Kämpfen, strategisches politisches Handeln, sowie individuelle und kollektive Strategien zur Stärkung unserer Widerstandskraft, um langfristiges Engagement zu ermöglichen. Das Konzept des nachhaltigen Aktivismus wird in diesem Workshop konkret auf die Klimabewegung angewandt, wobei die Strategien der Bewegung von 2008/2009 und die jetzigen Klimabewegung zu Paris und darüber hinaus berücksichtigt werden.
Listening together (BR; WDR; SR2010) – „Wir sind eure Geiseln – Klimawandel in Bangladesch“
Mittwoch, 18.11.2015 um 19.30 Uhr im Allerweltshaus, Körnerstr. 77, Köln-Ehrenfeld
Das Radiofeature entstand nach einer intensiven Begleitung der Ereignisse in Kopenhagen und einer anschließenden Reise nach Bangladesch. Es geht um fundamentale Fragen der Klimagerechtigkeit und wie sie im globalen Süden diskutiert werden:
Die Menschen des am dichtesten besiedelten Flächenstaats der Welt sind mit am stärksten vom Klimawandel betroffen, obwohl sie kaum zur Klimaerwärmung beigetragen haben. Beim Gipfel in Kopenhagen erwartete die Regierung
vergeblich ein Einlenken der Industriestaaten. Stattdessen wurde Bangladesch Opfer von Hinterzimmer-Diplomatie.
Das Radiofeature lässt erahnen, was uns bei der COP 21 in Paris erwartet, eröffnet Einblicke in die alles andere als “demokratischen” Verhandlungsprozesse und setzt sie in Kontrast zum Alltag des Klimawandels in Bangladesch. Anschließend Diskussion mit dem Feature-Autor Gerhard Klas.

 

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Hier die vergangenen Veranstaltungen des ersten Teils der Reihe:

 

Podiumsdiskussion: Arbeitsplätze oder Klimaschutz?

25.6.15 19:00 – Projektraum Feuerwache
Wenn wir der zunehmenden Erwärmung der Erde Einhalt gebieten wollen, müssen wir unsere Produktionsweise umstellen. Damit stellt sich auch die Frage: Welche Arbeitsplätze können (wollen) wir uns noch leisten? Wir diskutieren darüber mit den einem Vertreter des Verdi-Landesbezirks NRW, Fachbereich Energie (angefragt) und Norbert Bömer (IG Metall und Sprecher Klimaschutzbündnis Niederrhein). Alfred Weinberg (SoVie) führt mit einem Beitrag über die Konzernstrategie von RWE in die Debatte ein.

Von Griechenland lernen? Strategien gegen Extraktivismus
13.07.15  19:00 AZ Köln
Widerstand gegen Goldabbau in Chalkidiki (Griechenland) und Kohleabbau im rheinischen Braunkohlerevier 
Seit 2011 erregt die nordgriechische Urlaubsregion Chalkidiki große Aufmerksamkeit – allerdings nicht aufgrund ihrer schönen Strände, sondern weil hier einer der intensivsten ökologisch-sozialen Kämpfe in Europa tobt. Eine Aktivistin vom Kommittee gegen den Goldmineabbau in Chalkidiki und ein Aktivist der antiautoritären Bewegung berichten über die (lokalen) Kämpfe gegen die geplante Wiederaufnahme der Goldförderung, die sowohl unter ökologischen als auch unter sozialen Aspekten eine Katastrohe ist. Ziel ist ein Austausch über Strategien und Perspektiven der griechischen Aktivist*innen mit Blick auf die Kämpfe im rheinischen Braunkohlerevier. In Kooperation mit dem Antifa AK Köln (UG)
Care-Extraktivismus und Commons – Feministische Perspektiven auf gesellschaftliche Naturverhältnisse
23.7.15 19:30 AZ Köln
Die Parallelen in der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und der primär von Frauen geleisteten Reproduktionsarbeit wird bereits seit den 1980ern innerhalb der feministischen Bewegung diskutiert. Wir wollen an diese Auseinandersetzung anknüpfen und ausleuchten, wie feministische und ökologische Kämpfe zusammen gedacht werden können. Unter dem Begriff des ‚Care-Extraktivismus‘ (Christa Wichterich) führt die freie Wissenschaftlerin und Aktivistin Friederike Habermann aktuelle Debatten um Care-Revolution, (Neo-)Extraktivismus und Commons zusammen.
„Ende Gelände – Bagger stoppen, Klima schützen!“ Infoveranstaltung und Diskussion zu den Aktionstagen im rheinischen Braunkohlerevier 
31.07.15, 19 Uhr – AZ Köln
Bei den Aktionstagen vom 14.-16.08. heißt es „Ende Gelände – Bagger stoppen, Klima schützen!“. Mit mehr als tausend Menschen soll ein Tagebau mit Aktionen des zivilen  Ungehorsams gestört werden.  Beim  Klimacamp (07.-17.08.) und bei der Degrowth Sommerschule sollen Alternativen zum Bestehenden erdacht und erprobt werden. Bei dem Vortrag wird es nach einer kurzen Einführung zum Braunkohleabbau im Rheinland und einem Überblick über den Widerstand der letzten Jahre weitere Informationen zu den Aktionen, dem Klimacamp und der Degroth Summer School geben.
Von der Theorie zur Praxis: Ende Gelände Aktionstraining
1.8.15 10:00 – 16:00 Naturfreundehaus Köln Kalk
In diesem Basistraining wollen wir uns fit machen für die Massenaktion
des Klimaaktionssommers mit ihren Aktionstagen vom 14.-16.08.2015 und darüber hinaus. Auf dem Programm stehen Bezugsgruppen, Konsens, Durchfließen von Polizeiketten und weitere praktische Fähigkeiten.
07.-17. August: Klimapcamp im Rheinland
14.-16. August: „Ende Gelände“ Aktionstage
Krieg Macht Klima Macht Krieg – Militarismus und Klimawandel
31.8. oder 2.9.15 19:00 Ort steht noch nicht fest
Klima, soziale Kämpfe und Landwirtschaft
25.9.15 19:00 Naturfreundehaus Köln Kalk
Klima Macht Flüchtlinge 
Veranstaltung zu Klima und Flucht
Nachhaltiger Klimaaktivismus: Aktiv sein ohne auszubrennen
5.11.2015. 19:00 Allerweltshaus, Körnerstr. 77, Köln Ehrenfeld
Wir sind eure Geiseln“ -Klimawandel in Bangladesch oder die Perspektive des globalen Südens.  
18.11.15 19:30 Allerweltshaus, Körnerstr. 77, Köln Ehrenfeld
In Kooperation und mit Unterstützung von:
Allerweltshaus Köln
Antifa AK Köln (…ums Ganze)
ausgeco2hlt
Autonomes Zentrum Köln
Rosa Luxemburg Stiftung NRW
solidarische Vielfalt
 
Der Klimawandel ist einer von vielen Krisenmomenten dieses Wirtschaftssystems und war schon immer ein soziales und ökologisches Problem. Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern, müssen mindestens  80% der bekannten fossilen Energiereserven im Boden bleiben – was zu  massiven Verlusten bei Energiekonzernen führen würde, die bereits in  deren Abbau investiert haben. Doch daran führt kein Weg vorbei, denn die  überfüllten Flüchtlingsboote, die heute in den Weltmeeren herumtreiben,  sind nur eine leise Vorahnung davon, wie durch Klimawandel und Ressourcenhunger Menschen ihre Lebensgrundlage entzogen wird. Der  Klimawandel verschärft jene sozialen Konfliktherde, auf die wir unsere emanzipatorischen Kämpfe beziehen. Er unterstreicht damit die  Notwendigkeit einer grundlegenden Veränderung der gesellschaftlichen Ordnung, für die wir seit langem streiten. 
Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir Verbindungslinien zwischen Klima, Armut, Krieg und Flucht aufzeigen und dabei feministische Positionen mitdenken. Wir wollen über Gegenentwürfe zwischen Degrowth und Ökosozialismus diskutieren, konkrete Widerstandsperspektiven aufzeigen und Strategien entwickeln, diese umzusetzen, ohne dabei auszubrennen.
Wir laden euch damit ein, gemeinsam vom 14. – 16. August 2015 an Aktionen des zivilen Ungehorsams  im rheinischen Braunkohlerevier teilzunehmen und schließlich zum  UN-Klimagipfel in Paris zu mobilisieren. Stellen wir uns gemeinsam der  Zerstörung unserer Lebensgrundlagen in den Weg.