+++ Montag, 8. März 14-17 Uhr, Chlodwigplatz +++
Am 8. März haben wir gleich zwei Aktionen geplant. Zum einen wird es eine Platzbesetzung am Chlodwigplatz geben vom feministischen Zusammenschluss Wütende Freund*innen.
Zum anderen wird es eine aktionistische Stadtrallye geben von SoliMed Köln, Pro Familia in Action (PiA) und der Interventionistischen Linken Köln
Kommt zahlreich und bringt eure Freund*innen mit!
Der Aufruf:
Am feministischen Kampftag wollen wir uns gemeinsam mit Reproduktiver Gerechtigkeit auseinandersetzen. Mit einer Ausstellung zu intersektionalen Kämpfen, Interviews von Betroffenen und Infos zu den verschiedenen Facetten der Reproduktiven Gerechtigkeit wollen wir mit euch in Austausch kommen und über eure Erfahrungen sprechen. (Außerdem könnt ihr eurer Wut auf die gesellschaftlichen, patriarchalen Verhältnisse beim Dosenwerfen Ausdruck verleihen.) – Aktion vom feministischen Zusammenschluss Wütende Freund*innen
Hier könnt ihr euch außerdem die Starterkits, eine Karte und Aufgaben für unsere Stadtrallye abholen. Geht auf Erkundungstour durch Köln und sucht Orte auf, die eng mit dem Thema Reproduktiver Gerechtigkeit zusammenhängen. Dabei wird es sowohl informative wie auch aktionistische Posten geben. Am Ende der Rallye wartet sogar ein kleiner Preis auf euch! – Aktion SoliMed Köln, Pro Familia in Action (PiA) und der Interventionistischen Linken Köln
Um uns unter den gegebenen Corona-Umständen gegenseitig zu schützen bitten wir euch, euch auf dem Platz nur allein oder in 2er-Gruppen zu bewegen, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Es wird ausreichend Platz sein, um auch coronakonform in Kontakt zu treten und sich auszutauschen.
Aufruf:
Am 8. März gehen überall auf der Welt Menschen auf die Straße und demonstrieren gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt gegen FLINT* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans*) in all ihren Formen.
Lasst uns an diesem Tag zusammen gegen die patriarchale, rassistische und kapitalistische Gesellschaftsordnung kämpfen, unter der wir ALLE leiden.
2020 waren besonders die feministischen Kämpfe um körperliche und sexuelle Selbstbestimmung und die Paragraphen §218 und §219a sehr präsent. Aber mit dem Kampf um die Abschaffung dieser Paragraphen ist es nicht getan. Deshalb fordern wir am 8. März und darüber hinaus das Recht auf Reproduktive Gerechtigkeit und führen einen feministischen, anti-rassistischen und queeren Kampf um selbstbestimmte Lebensentwürfe mit und ohne (Wahl-)Familie.
Reproduktive Gerechtigkeit meint ein Leben in sozialer Absicherung, in Freiheit von Diskriminierung und Gewalt, aber auch den Zugang zu ökonomischen und ökologischen Ressourcen. Reproduktive Gerechtigkeit schließt daher drei grundlegende Rechte ein:
Das Recht, selbst zu entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Durch sichere Verhütungsmittel und legale, flächendeckende und kostenfreie Abtreibungsmöglichkeiten
Das Recht, ein Kind zu bekommen und in sicheren und selbst gewählten Umständen zu gebären
Das Recht, Kinder nach eigenen Maßstäben in sicherem und gesundem Umfeld großziehen zu können, frei von Armut, Diskriminierung, Angst und Gewalt
Daher fordern wir:
Die Abschaffung der Paragraphen §218 und §219a.
Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung für alle Menschen – mit und ohne Behinderung, unabhängig der sexuellen Orientierung, Staatsangehörigkeit, Aufenthaltsstatus, Erwerbsstatus, Bildungsabschluss oder Aussehen.
Die Deregulierung des Familienlebens: Recht auf Kinder und Familienleben – gegen Zwangssterilisierungen und Familientrennungen.
Die Schaffung von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen alle Menschen – unabhängig von Gender und sexueller Orientierung – frei entscheiden können, ob sie Eltern sein möchten oder nicht.
Das Füreinandersorgen als gesellschaftliche Aufgabe statt Fürsorge als private Angelegenheit. Das bedeutet eine kollektive und solidarische Organisierung von Sorgearbeit.
Die Schaffung von ökonomischen Bedingungen, unter denen alle Menschen die freie Entscheidung einer Elternschaft haben, unabhängig von der finanziellen Lage.
Dass gesellschaftliche Erzählungen, Rollen-, und Familienbilder aufgebrochen werden.
Das Recht auf sexuelle Gesundheit als Zustand des körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf die Sexualität und nicht nur das Fehlen von Krankheit, Funktionsstörungen oder Gebrechen.
Dass alle Menschen ihre Sexualität unabhängig von Reproduktion, also der Fortpflanzung, leben können.
Sexual pleasure equality: das Recht Aller auf eine wohltuende, selbstbestimmte, lustvolle Gestaltung der eigenen körperlichen, emotionalen und sozialen Ressourcen.
Stoppen der rassistischen Bevölkerungspolitik & Forschung an Schwarzen FLINT* und FLINT* of Color durch (deutsche) Pharmaunternehmen wie der Bayer AG.
Recht auf Zugang zu sexuellem Wissen und sexueller Bildung, inklusive Informationen über verschiedene Formen der Sexualität und zu Methoden der Schwangerschaftsverhütung und Safer Sex.
Geförderte Forschung im Bereich der birth control/ Verhütungsmethoden, das bedeutet eine Schaffung von Verhütungsmethoden für alle Geschlechter ohne Nebenwirkungen und physische oder psychische Folgen.
Ein Gesundheitssystem, das unabhängig der ökonomischen Situation alle Menschen gleich behandelt und eine Auflösung des Zwei-Klassensystems im Gesundheitswesen, sodass die physische und psychische Gesundheit unabhängig von der ökonomischen Lage der Menschen sind.
Medizinische Forschung und Wissenschaft, die nicht nur auf cis-Heteronormativität ausgerichtet ist, das bedeutet, dass Forschung zu Krankheiten und Medikamenten nicht mehr hauptsächlich an cis-Männern durchgeführt wird.